No No – Novell, so habe ich mir das nicht gedacht

Wer kennt den berühmten Tropfen der ein Fass zum überlaufen bringt ?

Bei mir war es gestern soweit – doch erst mal schön von (fast ganz) vorne.

Das erste was mir seltsam vor kam, war eine Lizenzprüfung im vorigen Jahr bei einem meiner größten Kunden. Diese hat sich heuer wiederholt. Was daran seltsam ist ? Ich arbeite nunmehr seit mehr als 20 Jahren (seit Novell 286) mit ein paar kleinen Unterbrechungen mit Novell. Und bis voriges Jahr hatte ich noch keine einzige Lizenzprüfung. Aber gut – alles ändert sich. Warum also keine Lizenzprüfungen….

Was mich dann auch noch etwas seltsam stimmte, war die Tatsache das OES1 nicht einfach auf OES2 zu aktualisieren ist. Aber OK – irgendwann muss man jede Kiste mal neu aufsetzen. Warum also nicht gleich beim Wechseln von einer Release zur nächsten – dass dieses Verfahren eher typisch für Fensterguckersysteme ist, verdräng ich mal an dieser Stelle….

Aber dann – bei Updates von SLES11 kommt der Server einfach nicht mehr hoch, weil das „mkinitrd“-Paket offensichtlich einen Patschen (=Fehler) hat. Also hört mal: Welche Art von Qualitätssicherung soll denn das sein ? Ich rede hier nicht von einem (Ausnahme-)Server der nicht zu aktualisieren war. Ich rede von einem reproduzierbaren Updatefehler auf mehreren unterschiedlichen Maschinen, der in den Foren von Novell auch (mittlerweile) diskutiert wird. Aber gut – in jedem Softwarehaus werden mal auch Fehler gemacht. Warum also auch nicht bei Novell….

Jetzt kommt der Tropfen: Anderer Kunde – selber Schmarrn: Das bei einem Update von SLED11 auf SP1 der aus dem eigenem Hause stammende Novell-Client nicht mehr geht, ist ein starkes Stück. Die Anweisungen zur Behebung sind für einen Kinderkarten (oder für Windows-Systeme) tauglich. Einfach mal neu starten und gut isses ist ein Rat der schon lange – zumindest in der Linuxwelt – seinen Reiz verloren hat. Falls es an Novell vorbei gegangen ist: Unter Linux wird grundsätzlich nur neu gestartet, wenn ein neuer Kernel eingespielt wurde.

Das Update lässt sich nicht zurückspulen. Aber gut – wieso auch auf den alten Schmonzes setzen, wenn das neuere doch so viel besser ist. Aber liebe Leute – was nützt einem der neueste Programmstand, wenn das essentielle Programm zum Zugriff auf den eigenen Server des Hauses Novell nicht mehr funktioniert ?

Soll ich euch was verraten ? Es nützt einem nichts mehr – und den Aufwand den Enterprise-Desktop wieder an die Daten hinzubringen ist genauso groß (bzw. klein) wie bei Dutzenden anderen Distributionen !!! Also – wozu der Aufwand mit einem SLES / OES / SLED Gespann wenn es dann a) doch nicht funktioniert und b) wieder den „normalen“ Weg zu beschreiten gilt ?

Ich für meinen Teil werde mir die nächste „Enterprise“-Installation gründlich überlegen und lieber zu den ebenfalls gut funktionierenden Enterpriseservern der anderen Hersteller hinfassen. Für mich lohnt sich der Aufwand einfach nicht mehr ….

Ach ja – liebe Novell – es ist einfach keine gute Idee die guten Programmierer an die Luft zu setzen und dafür die Lizenzprüfungen zu forcieren. Einfach keine gute Idee.

PS: Tatsächlich waren noch ein paar Gründe mehr ausschlaggebend warum das Fass sich überhaupt gefüllt hat – aber das ist eine / sind viele andere Geschichte(n)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert